Z 284 - Raudaschl 1971

Bootsvorstellungen / Bootsregister
Peer
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Z 284 - Raudaschl 1971

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GER 110
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Re: Z 284 - Raudaschl 1971

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rogerjulien

Re: Z 284 - Raudaschl 1971

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Moin Moin, sieht ja klasse aus. Werde Meinen Rumpf nicht so schön zeigen können, hat zu viele Spuren im Unterwasserbereich. Kann ich ein Detailbild vom Mast- Baumbeschlag haben? Habe ebenfalls einen Brudermast und mir fehlt eben jener Beschlag. MfG Roger

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GER 110
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Re: Z 284 - Raudaschl 1971

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Peer
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Re: Z 284 - Raudaschl 1971

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Moin Uwe,

Vielen Dank fürs hochladen der Bilder. Das ging extrem flott. :shock:

Noch ein paar Worte zum Boot:
Erstbesitzer: G. Baumgartner, CH (12.1971-3.1975)
Zweitbesitzer: H. Gering, CH (3.1975-9.2004)
Drittbesitzer: P. Mittl, DE (seit 9.2004)

Als ich das Boot übernahm war es in einem relativ guten Zustand, allerdings waren im Heckbereich einige Leisten durchgerottet und der Rumpf folglich undicht. Mit Heissluftfön und Spachtel wurden die alten Farbreste vollständig entfernt und der Rumpf geschliffen. Die verotteten Leisten wurden danach mit der Oberfräse entfernt und neue Leisten mit Epoxidharz eingeklebt. Interessanterweise gammelte das Boot von innen nach aussen (Wasserfalle im Heck, PVC Persenning). An den weniger extreme Stellen wurde das faule Holz nur heraus gekratzt und die Risse mit angedicktem Epoxi ausgegossen. Um den Verbund der Leisten zu stärken, wurden zum Schluss noch zwei A4 grosse Mahagonifuniere senkrecht zum Faserverlauf der Leisten von innen aufgeklebt.

Soweit so gut, doch leider hatte ich bisher keine Erfahrung mit der Restauration von Booten. Man empfahl mir, den Rumpf von aussen mit einer dünnen GFK Schicht zu versiegeln. Dazu besorgte ich mir günstigen Epoxi (Ebay) und begann Weihnachten 2004 mit der Arbeit. Leider liess sich die Halle aber nur auf max. 15°C heizen und so fühlte sich der Rumpf zu Ostern immer noch feucht an. Was kann man da machen? Nachdem ich den Rumpf abgewaschen hatte sah er aus wie ein schlecht eingepacktes Osterei (Bild) und auch die zweite Epoxi Schicht gab keinen Anlass zu Optimismus. :( Also, her mit Fön und Spachtel und alles noch einmal. Danach habe ich den Rumpf nur lackiert und bin nun ganz zufrieden mit dem Ergebnis.

Mein Fazit: Holz ist Holz und GFK eben GFK und beides passt schlecht zusammen ... aber wahrscheinlich lag's nur an meiner Ausführung.

Viele Grüsse,
Peer

P.S. Kann mir jemand mit dem Namen des Bootes helfen? Angeblich war es einmal nach einem Seeräuber Ragamuffin benannt. Unter diesem Begriff finde ich bei Google nur eine Katzenrasse und im Englischen bedeutet es so viel wie Gassenjunge/Stricher. Beides keine Begriffe, die ich meinem Finn zumuten möchte, aber vielleicht hat ja jemand eine Idee ...

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GER 110
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Re: Z 284 - Raudaschl 1971

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Moin Moin Peer,

ich fange mal in umgekehter Reihenfolge an:

"Ragamuffin" ist mir als Bootsname durchaus geläufig:

Syd Fischer, a legend in Rolex Sydney Hobart Yacht Race history, is contesting his 37th race to Tasmania and his 37th as skipper of his own boat. This boat is the 11th to be named Ragamuffin and over the years she has notched up a 2nd and 3rd overall in the Hobart Race and has won the Gold Coast and Mooloolaba races.

Fischer won the Sydney Hobart overall in 1992 with his previous Ragamuffin and has taken honours twice with his maxis Vengeance and Ragamuffin.

Wikipedia nennt eine weitere Bedeutung:
The term ragamuffin (or raggamuffin) is used to refer to a child clothed in shabby, ill-fitting or dirty clothes. More generally it can also be used as a pejorative term to refer to a ragged, disreputable person. It is also used as a term of endearment - for example, when people refer to children as "little ragamuffins".

Z 284 sieht - wie ich finde - fast wie neu aus.

Rainer's G 1222 (Raudaschl Holzleistenfinn) und Uwe H.'s formverleimtes Sperrholzfinn wurden erfolgreich im Unterwasserbereich beschichtet, weil im ersteren Falle ebenfalls Holzfäule und im zweiten Falle aufgrund der begrenzten Haltbarkeit des Holzleimes eine Delaminierung befürchtet wurde.
In Deinem Falle war es aber offenbar noch nicht erforderlich.

Herzliche Glückwünsche also zu dem tollen Finn !

Gruss

Uwe

P.S. Hast Du mit dem Holzfinn auch an Regatten teilgenommen ?

Peer
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Re: Z 284 - Raudaschl 1971

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Moin Uwe,

Obwohl ich mit diesem Boot bestimmt nicht am Sydney Hobart Rennen teilnehmen würde, bin ich beruhigt, dass der Name offenbar doch nicht so anstössig ist. Ich hatte gehofft, dass es vielleicht noch eine andere Schreibweise mit einer anderen Bedeutung gibt.

An Regatten habe ich bisher kaum teilgenommen. Mein primäres Ziel war es, das Finn auch bei stärkerem Wind erst einmal sicher zu beherschen, um meine Mitsegler nicht zu gefärden. Meine ersten Erfahrungen waren etwas chaotisch. Bei uns am Hochrhein ist segelbarer Wind leider Mangelware, aber letzten Monat in Rügen lief's bei 28 Knoten schon ganz passabel, so dass ich in der kommenden Saison vielleicht mal irgendwo mitsegeln kann. Die Holzbootregatta 2008 würde mich reizen.

Natürlich gibt's auch an meinem Finn ein paar dunkle Stellen im Unterwasserbereich. Ich glaube aber nicht, dass GFK dagegen hilft. Im Gegenteil, ich befürchte, dass eine vollständige Versiegelung mit GFK den Zerfall nur noch weiter fördern würde. Die meisten Finns verbringen doch die meiste Zeit an Land und gammeln durch Regenwasser oder zu feuchte Luft von innen. Mann müsste daher das GFK - wenn überhaupt - innen anbringen, was wegen der vielen Spanten und Einbauteilen vermutlich niemand macht und nach aussen diffusionsoffen arbeiten. Ich würde mich über Meinungen zu diesem Thema sehr freuen.

Viele Grüsse,
Peer

Guest

Re: Z 284 - Raudaschl 1971

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Hallo Peer,

Epoxy solltest du nur außen verwenden, wobei die Verarbeitungstemperatur sehr wichtig für das Ergebnis ist!! Da muß man sich penibel an die Gebrauchsanweisung des Epoxi/Härters halten.
Um ein Verrotten von innen zu vermeiden muß man dann innen allen Lack entfernen, und das Holz dann fett einölen. Dann kann das Holz kein oder nur wenig Wasser mehr aufnehmen und gut diffundieren.
Wenn man beides macht, dann hat man den bekannten "Leichentuch"-Effekt.

Bei meinem Projekt G 1222 hat das jedenfalls gut hingehauen.

Viel Spaß noch beim Segeln

Rainer

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