Alumast schwimmend?

Technik + Trimm für Finn-Einsteiger + Fortgeschrittene
Guest

Alumast schwimmend?

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Wie bringt man einen Needlespar Alumast am besten zum Schwimmen? Einfach ausschäumen dürfte wohl nicht ratsam sein, schon gar nicht, wenn man vielleicht das Großfall in das Innere des Mastes verlegen will. Aber, auch wenn letzteres nicht geplant ist, sollte Wasser, insbesondere Salzwasser doch immer gut ablaufen und trocknen können. Selbst geschlossenporiger Schaum dürfte da wohl zu viel kapillaren Spaltraum bieten, in dem dann Alu korrodiert. Bleibt wirklich nur ein Luftballon am Top oder weiß jemand eine andere Lösung?

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GER 110
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Re: Alumast schwimmend?

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Mein Masttopbeschlag sah im Originalzustand folgendermassen aus:

Image

Der Topbeschlag weist eine Einkerbung für die Hohlnieten der aufgenieteten Mastnut auf, so dass bei einer Kenterung Wasser eindringen konnte.

Durch das innenliegende Grossfall wird in Falle meines Mastes also das Eindringen von Wasser erschwert.

Am besten wäre es, die Einkerbung mit einer Füllmasse auszufüllen und lediglich ein Loch für die Durchführung des Grossfalls vorzusehen.
(Die oberen Nieten der Mastnut wären dabei zu entfernen und durch tiefer angebrachte Nieten zu ersetzen.)

Leider bin ich bisher im Finn nur einmal bei 4 Grad Wassertemperatur auf der Kieler Förde gekentert. Mittels eines Aufrichtetampens war das Boot so schnell wieder aufgerichte, dass die unter dem Overall befindlichen Klamotten gar nicht richtig nass geworden sind.

Über das Verhalten des Alumastes (Eindringen von Wasser, Schwimmfähigkeit, etc.) nach einer Kenterung kann ich daher wenig sagen.
Ich vermute, dass das Segel, bzw. Lufteinschlüsse unterhalb des Segels ein sofortiges Durchkentern verhindern. Allerdings kann der Baum nach einer Kenterung auch nach oben stehen.

Uwe

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duke62
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Re: Alumast schwimmend?

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Hallo Gast,
wenn es bei der Schwimmfähigkeit um die Vermeidung von Durchkenntern gehen soll, kann man es ja so wie die Cat-Segler machen. Die hängen sich ein Netz mit einem kleinen Kinderfußball an den Mast. Das soll für genug Auftrieb sorgen. Sieht natürlich nicht besonders cool aus, mit so einer Schwimmhilfe am Mast. Als ich mal gekennert bin, hatte ich auch die größten Befürchtungen, dass das Boot durchkenntert. Ich bin sofort auf das Schwert gekletter und so konnte ich das Boot schnell wieder aufrichten. Ich hatte den Eindruck, dass das Segel mit der eingeschlossen Luft genügend Auftrieb erzeugt hatte.
Man sollte aber auf jeden Fall eine Mastsicherung anbringen, damit der Mast nicht aus dem Mastfuß rutscht. Besonders bei Starkwind wird es dann unmöglich, den Mast wieder richtig aufzurichten. Von den Beschädigungen am Deck mal ganz abgesehen.
Eine andere Art von Auftriebskörper am Mast wäre evtl. ein aufblasbares Profil, wie man das bei Kiteschirmen kennt. Das würde die Aerodynamik verbessern und auch für Auftrieb sorgen. Ich weiß nur nicht, ob sowas klassenkonform ist. Ist mal gerade so eine spontane Idee gewesen.

Gruß Uwe H

Guest

Re: Alumast schwimmend?

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Danke für die Antworten

Ja, tatsächlich denke ich ans Durchkentern, was mir 2x passiert ist. Der Mast ist gesichert durch einen Nippel am Fuß und könnte sich höchstens nach Drehung um 180 Grad aus seinem Schuh befreien. Dann hoffe ich, daß ihn immer noch die bei Starkwind ohnehin straffen Trimmleinen halten. Das Aufrichten ist prinzipiell immer möglich, aber natürlich kräftesparender, wenn nur aus Seitenlage.
An etwas Aufblasbares habe ich auch schon gedacht, wäre schön, wenn das im Inneren des Mastes Platz hätte. Für außen oder den Ballon am Masttop bin ich zu eitel.
Vielleicht gibt es fertige Schaumstoffzylinder die so etwa in den Mast passen?

Wer hat noch Ideen? Auch das zuletzt in diesem Forum angebotene Finn soll einen schwimmenden Mast haben.

Gruß Hans N.

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GER 110
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Re: Alumast schwimmend?

Unread post by GER 110 »

Hallo Hans,

wie lange dauerte es denn ungefähr, bis das Finn durchkenterte ?

Bei meinem Finn werde ich wieder am Reitbalken einen Aufrichtetampen befestigen, der über das Seitendeck zur Scheuerleiste und unterhalb derselben nach achtern geführt wird. Dort wird er der Tampen in einen Gummistropp eingehängt.

Mithilfe des Tampens lässt sich das Finn so schnell wiederaufrichten, dass kaum Wasser in den Mast eindringt.

Gruss

Uwe

Guest

Re: Alumast schwimmend?

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Das Durchkentern dauerte ca. 1, höchstens 2 gefühlte Minuten. Auf die Uhr habe ich dabei nicht gesehen. An sich genügend Zeit, um mit Hilfe des Tampens wieder aufzurichten. Wenn man aber einer von der zwanghaften Sorte ist wie ich und nicht sicher ist, ob das Handy, die Digitalkamera oder ähnliches auch wirklich gesichert sind, vergeht diese Zeit beim Überprüfen sehr schnell.

Vom Verkäufer des oben erwähnten Finns mit schwimmendem Mast erfuhr ich, daß er den von oben gezählt zweiten Mastabschnitt über eine Länge von 2 Metern mit wasserabweisender Rohrisolierung (2 unterschiedliche Größen wegen der Verjüngung) aus dem Baumarkt ummantelt habe.

Gruß Hans

Klaus G 1518
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Re: Alumast schwimmend?

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Hallo Hans,

den unltimativen Tip habe ich auch nicht, aber ich verstehe Dich voll und ganz, wenn Du dir keinen Fender an den Mast knoten möchtest :)
Aber nochmal zum Thema kentern, ich bin in den letzten Jahren 3 mal gekentert und konnte das Finn jedemal sofort wieder aufstellen, wenn ich mir schon vorher denken kann das soviel Wind ist und kentern möglich ist nehme ich weder Handy, noch Kamera auf den See...dann geht das alles eigentlich sehr schnell und man sitzt wieder im Boot....

Grüße
Klaus
Last edited by Klaus G 1518 on 19. October 2007 08:20, edited 1 time in total.
Klaus G 1518

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Re: Alumast schwimmend?

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Hallo Klaus

ich segle im Mittelmeer und meist mehrstündige Strecken. Dabei staune ich immer wieder, wie schnell sich die Windverhältnisse ändern können. Und wenn's dann so richtig schön bläst, denke ich auch nicht gleich ans umkehren, sondern genieße den Ritt auf der Welle bis ... naja manchmal eben. Uwe Neumann hats mehrfach geschrieben und hat absolut Recht: das Finn ist ein tolles Boot!

Gruß Hans

Guest

Re: Alumast schwimmend?

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Hallo Klaus, Klaus Huber?, der mit Kuhweides Herbstfinn?

Habe mir die Bilder des Bootes noch einmal angesehen. Was sind das für schwarze Beschläge auf den Sideboards knapp achterlich des Travellers? Sehen aus wie Griffmulden? Zum Festhalten beim Ausreiten? Original oder Dein Einfall?

Gruß Hans

Klaus G 1518
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Re: Alumast schwimmend?

Unread post by Klaus G 1518 »

Hallo Hans,

der Ammersee unterscheidet sich dann doch vom Mittelmeer :D Bei uns ist es meist schon absehbar, was die Windstärke angeht, wenns mal ordentlich bläst bin ich und das Finn darauf vorbereitet, alles was nicht unbedingt gebarucht wird fliegt raus....
Du hast Recht, es handelt sich um Griffmulden, die helfen sollen, leichter "wieder einzusteigen" nach dem ausreiten...die hat mein Vorgänger verbaut, glücklich bin ich darüber nicht. ich bin mal beim ausreiten rückwärts aus dem Finn gefallen, weil der Ausreitgurt aufgegengen war, da hatte ich aber zum Glück die Schot in der Hand :D
Gruß
Klaus
Klaus G 1518

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