Globe 40 – 2025 – Leg 2 – Day 1 – 30 – Die Belgier gewinnen die Etappe

Kommentar zur Globe 40

Mit insgesamt 8 Teilnehmern, von denen fünf mit veralteten, nicht konkurrenzfähigen Spitzbugkonstruktionen antreten, die teilweise schon 15 Jahre alt sind und mehr als 1000 sm zurückliegen, stellt sich die Frage, ob es überhaupt noch Sinn macht, darüber zu berichten. Man segelt nämlich in unterschiedlichen, nicht vergleichbaren Wettersystemen, so dass der sportliche Wert dieser Veranstaltung eher bescheiden ist. Es wird ja nicht einmal die für eine Ranglistenregatta erforderliche Teilnehmerzahl erreicht, wobei schon vor jeder Etappe feststeht, dass die drei Crews der modernen, mit einem Scowbug ausgestatteten drei Boote auf dem Podium stehen werden.

Der sportliche Wert dieser Veranstaltung ist also gering, mit der Folge, dass ich mich mehr dem Haupt-Event der Class 40, dem Transat Cafe L’Or zuwenden werde.

Hier sehen wir, dass das erste veraltete Spitzbug-Boot erst nach mehr als 5 Wochen im Ziel eintraf, während die drei Scowbug-Konstruktionen das Etappenziel schon eine Woche früher erreichten.

Die Podiumsplätze waren also bereits vor dem Start der Etappe vergeben.

 

Was für ein Rennen! Nur 1min56 Unterschied zwischen Class40 Crédit Mutuel und Next Generation Sailing auf der Ziellinie, ein toller Moment beim Rennen auf der Küste!

Pressemitteilung |

Ian Lipinski und Amélie Grassi Dritter in der zweiten Etappe der Globe40!

Das Duo der Class40, Crédit Mutuel, begann vor 29 Tagen von Mindelo (Cape Verde) und erreichte die Ziellinie der riesigen zweiten Etappe des Globe40 auf Platz 3. Platz. Ian Lipinski, der vor ein paar Wochen im Prolog und in der ersten Etappe triumphiert, bewahrt alle seine Siegchancen in dieser zweiten Ausgabe der Welttournee im Doppel mit Zwischenstopps.

Das Duo der Class40, Crédit Mutuel, begann vor 29 Tagen von Mindelo (Cape Verde) und erreichte die Ziellinie der riesigen zweiten Etappe des Globe40 auf Platz 3. Platz. Ian Lipinski, der vor ein paar Wochen im Prolog und in der ersten Etappe triumphiert, bewahrt alle seine Siegchancen in dieser zweiten Ausgabe der Welttournee im Doppel mit Zwischenstopps.

Es gibt das, was wir über den Gigantismus dieser Stufe von 6904 theoretischen Meilen zwischen Cap-Vert und der Insel Reunion wussten, in der die acht Klassen40er-Jahre dem Topf im Schwarzen gegenüberstehen würden, die Umgehung des Antizyklons von Saint Helena, den Eintritt in die Roaring Fortieths, die Überquerung des Kaps von Bonne-Espérance, den Eingang zum Ozean

Für Ian Lipinski und Amélie Grassi war die Straße nicht die einfachste. Das war auch für alle ihre Gegner der Fall, aber das Duo der Klasse40 Crédit Mutuel wird von Herzen dazu gebracht haben, zunächst einen ordnungsgemäß ausgehandelten, aber nicht donnernden Start zu kompensieren, der insbesondere durch eine heikle Verhemmung für Amélie Grassi in den ersten Tagen des Rennens gekennzeichnet ist, dann eine Abfahrt in Richtung nördlicher Breitengrade, die für das Design des belgischen Ocean Racing – Curium Class40 – günstiger sind Ohne den Einsatz des Spi-Mediums, ein besonders effektives Frontsegel im tragenden Wind, mussten die beiden Teamkollegen gegen das Glück des guten Herzens kämpfen, die Bemühungen vervielfachen, diesen Verlust zu kompensieren und die Lücke zu füllen, die die Class40 Crédit Mutuel auf die Führer am Kap von Good Hope, Benoît Hantzperg und Renaud Dehareng beschuldigte.

Was der Wind will…

Die intensive Abfolge von Manövern entlang der 42° S, am Rande der Eiszone, die der Navigation verboten war, erlaubte Ian Lipinski und Amélie Grassi, die Führung wiederzuerlangen und sogar ihre Führung auf etwa 70 Meilen zu erhöhen… bis das Wetter eingreift. Und diese Woche, während die beiden führenden Duos in den schwachen und entgegengesetzten Wind verwickelt waren, nutzte das deutsche Tandem aus Lennart Burke und Melwin Fink eine Depression, die hinter ihrem Rücken häufig geboren wurde, um fast ihren gesamten Schiefer zu löschen, der bis zu 600 Meilen gestiegen war, als sie die Rough Fortieths betraten, um nur 16 Meilen zu zählen

Gleichzeitig versuchten Ian Lipinski und Amélie Grassi immer noch, ihren 8,5-Meilen-Vorsprung vor Belgien Ocean Racing zu bewahren, während sie sich einer Übergangszone gegenüberstanden, von denen, die die schönsten Ambitionen ausschöpfen.

Dann, vor etwas mehr als 24 Stunden, grub sich das Trio der Agitatoren des Rennleiters, im selben Übergang, der von den schwachen Winden zurückgehalten wurde, neu gruppiert. Wie Ian Lipinski, vorausschauend, so schön gesagt hatte, wurde die Bühne bei der „Shootout-Session auf dem Tor“ in den Veranstaltungen der Nordwestküste von Reunion Island gespielt. Die Annäherung an die nasse Ziellinie am Eingang von St. Paul war sehr träge, und die drei Besatzungen verließen sich mehr auf die gute Verwaltung der Navigation angesichts des Windes als auf ihre Strategie, da es keine radikalen strategischen Optionen gab.

Am Ende überquerten Benoît Hantzperg und Renaud Dehareng (Belgien Ocean Racing – Curium) die Ziellinie als Erste, vor Lennart Burke und Melwin (Next Generation Boating Around the World). Nach 29d 22h 05min des Rennens gewinnen die Gewinner mit 7min 26sek vor ihren Delfinen, die die Besten auf der Class40 Crédit Mutuel für 1min 56sec…

Ein großer Moment des Offshore-Rennsports

Diese Stufe von 6904 theoretischen Meilen wird in der Tat eine viel längere Straße zur Klasse 40 Crédit Mutuel auferlegt haben, die in 29d 22h 14min 22s 8 334,62 Seemeilen oder 15 436,7 Kilometer zurückgelegt hat, um die Bucht von Saint-Paul zu erreichen. Für diese Generation von Class40 mit einem abgerundeten Bogen repräsentiert Mindelo-La Réunion einen Höhepunkt der Ausdauer, aber auch konstanter Geschwindigkeit, die Klasse40 Crédit Mutuel hat diese Grande Route mit einer Geschwindigkeit von 11,60 Knoten (21,48 km / h) befahren.

Dieser große Moment des Offshore-Rennsports wird auch mit einem Koeffizienten 3 sanktioniert. So hat der Class40 Crédit Mutuel nach einem halben Punkt, indem er den Prolog zwischen Lorient und Cadiz (Spanien) gewonnen hat, dann 1 Punkt am Ende der ersten Etappe zwischen Cadiz und Mindelo (Koeffizient 1), jetzt 10,5 Punkte, was ihn auf Platz 2 eder allgemeinen Wertung (vor der Jury), Belgium Ocean Racing – Curium seizing Leadership mit 6,5 Punkten platzieren würde. Mit 14 Punkten konsolidiert die nächste Generation Boating Around the World den dritten Gesamtrang.

Informationen zweiter Schritt

Klasse40 Crédit Mutuel

Check-in : 01/11/2025 13:14:22 UTC

Rennzeit : 29d 22h 14min 22s

Unterschied beim ersten : 09min 22s

Unterschied im vorherigen : 01min 56s

Auf der Ortho : 6 903.75 nm / 9.61 nds

Auf der Unterseite : 8 334.62 nm / 11.60 nds

Sie sagten:

Ian Lipinski: „Was für ein seltsames Ende der Bühne! Es ist ein wenig enttäuschend für uns, aber so ist es. Zwei dreimal in den letzten zehn Tagen hatten wir es geschafft, uns ein paar Dutzend Meilen vor unseren Konkurrenten zu ersparen, da wir wussten, dass wir alle gegen die Ziellinie zusammen sein würden. Auf emotionaler Ebene schaffte ich es am Ende ziemlich gut, ich wurde nicht wütend… im Gegensatz zu den letzten zehn Tagen, in denen wir jedes Mal, wenn wir vorne gingen, in den schwachen Winden gefangen waren. Wir hatten nie die Lösung, allein zu gehen. Es war das Schwierigste für mich.

Am Ende dieser riesigen Phase wussten wir, dass es zufällig sein würde. Da wir nicht durch Segeln in der Nähe der Küsten der vorherigen Inseln bezahlt wurden, entschieden wir uns, vor der Küste zu gehen. Die anderen beiden Boote segelten zur Küste, und sie hatten den Wind, den wir nicht mehr hatten. Wir sahen zu, wie sich Next Generation Boating Around the World in Richtung der Linie drehte, während wir stationär waren, und das ist 1’56 Unterschied in der Linie, zu ihren Gunsten. Jetzt haben wir drei kurze Wochen, um uns von all den Anstrengungen zu erholen, die wir unternommen haben.

Daniel Baal, Präsident der Crédit Mutuel Alliance Fédérale: „Was für ein Rennen! Was für eine Leistung. Dieser dritte èmeOrt ist ein unglaublicher Moment in der Geschichte des Offshore-Rennens. Amélie Grassi und Ian Lipinski haben uns über 8000 Meilen in Spannung gehalten. Doppelt so groß wie ein übliches transatlantisches Rennen. Und dies, indem sie einen ständigen Kampf mit den Klassen begehen40 der Crews Benoît Hantzperg/Renaud Dehareng und Lennart Burke/Melwin Fink. Nach fast einem Monat Rennen beträgt der Abstand zwischen den Top 3 weniger als 10 Minuten. Es ist unglaublich! Das zeigt das hohe Niveau dieses Wettbewerbs. Segeln ist ein Sport, der die Charaktere offenbart, das Temperament bestätigt und echte Champions weiht. Wir sind stolz, diese beiden Segler zu unterstützen, weil sie es uns hundertfach zurückgeben! Wir wünschen ihnen eine gute Erholung, oh so verdient, vor dem nächsten Schritt, der sie nach Sydney bringen wird. »

Eric Petitgand, Geschäftsführer der Crédit Mutuel Alliance Fédérale:

„Gemeinsam gingen Ian und Amélie bis zum Ende der Bemühungen und gaben alles. Wir sind stolz auf den dritten Platz auf dem Podium an Bord der Class40 Crédit Mutuel. Diese zweite Stufe des Globe40 spiegelt perfekt das Engagement wider, das notwendig ist, um in einer solchen Welt umzugehen. Sie konnten ihre Gegner respektieren und sich nie erschießen lassen. Die Straße ist noch lang, aber wir wissen, dass wir auf das Team Skipper Crédit Mutuel zählen können. Sie tragen stolz unsere Farben auf den Meeren der Welt. »

 

Day 30 – 1.11.25 – 13:50

Die Kursline verrät es !  Lipinski / Grassi haben offenbar ein technisches Problem, welches es den innenliegenden Booten ermöglicht, vorbeizuziehen.  Auch Next Generation profitiert von dem Problem der Franzosen und kann sich unverdient den 2. Platz schnappen.

Update: Der o.a. Pressemitteilung können wir entnehmen, dass Ian und Amelie tatsächlich Pech mit dem Wind hatten.  Es hat etwas mit Anstand zu tun, das Pech eines Konkurrenten nicht als eigenen Erfolg zu feiern.

 

Hier sehen wir dass die Franzosen ein Problem haben

Day 30 – 09:50

Hier führen die Franzosen noch sehr deutlich.

 

Day 29 – 31.10.25 – 18:00

Die Belgier und Franzosen segeln mit dem Abstand einer halben Seemeile nebeneinander. In der o.a. Trackerdartstellung verdecken die Belgier die Franzosen. Links davon sehen wird die Next Generation etwas zurückhängend mit einem Querabstand von ca. 20 sm. Dadurch, dass sie nicht im Kielwasser der vorn liegenden Boote segeln, ergeben sich Chancen, die Führung zu übernehmen, aber auch Risiken.

230 sm waren um 18.00 noch zurückzulegen. Die kommenden Stunden werden für die drei Crews also äusserst anstrengend werden.

Das erwartet sie in La Reunion:

 

Day 28 – 22:00

Von achtern kommt Wind auf und Next Generation wird – ob sie wollen oder nicht – an die zwei führenden Schiffe herangeschoben. Da ich kein Prophet bin, kann ich den Ausgang der Etappe nicht vorhersagen, aber möglich wäre es durchaus, dass Next Generation als zweites Schiff die Ziellinie durchfahren könnte. Verdient hätten sie dies jedoch nicht, denn diese Platzierung wäre ja nicht herausgesegelt worden, sondern würde lediglich auf Wetterglück beruhen.

 

 

Day 28 – 30.10.25 – 06:00

Läuft da noch etwas bei den deutschen Jungs ?  Ein zurückliegendes Boot kann in der Regel für den noch zurückzulegenden Kurs zum Ziel bessere Wetterinformationen nutzen als die führenden Boote. Auf den letzten mit Windlöchern gespickten 500 sm könnte also – wenn das Glück mitspielt – noch eine Wendung zugunsten der deutschen Youngster eintreten.

 

 

Day 27 – 29.10-25 – 14:00

Wir sehen einen engen Kampf zwischen den Franzosen und Belgiern, die auf der Karte von der Credit Mutuel verdeckt werden. Bis La Reunion sind noch ca. 570 sm Luftline zurückzulegen. Next Generation folgt mit 100 sm Abstand.

 

Day 25 – 27.10.25 – 14:00

Der Rückstand der Next Generation sieht mit 152 sm nicht mehr so dramatisch aus wie zuvor. Das Wetterglück war auf ihrer Seite, so dass die Jungs vermutlich voll motiviert das Ziel La Reunion anpeilen dürften.

 

Day 23 – 25.10.25 – 14:00

Das Wetterrouting zählte im Gegensatz zum Ballern auf Downwindkursen bisher nicht zur Kernkompetenz unserer Matrosen, aber manchmal gleicht das Glück die fehlende Erfahrung in südlichen Gefilden aus. Während die Franzosen und Belgier in der Flaute festhingen konnte Next Generation den Rückstand auf 242 sm verkürzen.

Gestern hatten sie übrigens einen Ruhetag eingelegt:

 

 

Day 22 – 24.10.25 – 14:00

Ian und Amelie sind an die Spitze vorgerückt, da die Belgier in den letzten vier Stunden lediglich 4 Knoten schafften. Next Generation sind aktuell mit 2,8 kn gerade mal so schnell wie ein Fussgänger. Die Nerven dürften blank liegen, da auch die Wetterprognosen zum Verzweifeln sind.

Seit 1 1/2 Tagen sind sie verstummt.

 

Day 21 – 23.10.25 – 18:00

Aufgrund des Ziehharmonika-Effektes konnte Next Generation weiter an die führenden Boote heranrücken. Die Wetterentwicklung ist schwierig zu beurteilen. Wer am Ende vorn liegen wird, hängt mehr vom Wetterglück als vom Können ab. Vielleicht können die deutschen Youngster noch etwas reissen. Drücken wir ihnen also die Daumen.

Zum ersten Mal in ihrer persönlichen Geschichte kreuzen Ian Lipinski und Amélie Grassi – Navigatrice in den Gewässern des Kaps der guten Hoffnung, dem ersten von drei Kapseln, die eine Weltreise mit Segeln in Richtung der Strömungen auszeichnen. Nach 19 Tagen und 4 Stunden auf See hat Class40 Credit Mutuel um 21:27 Uhr französischer Zeit die Vertikale der Bonne-Hope überschritten. Danach wird er den Cap der Nadeln, den nördlichsten Punkt des afrikanischen Kontinents, richten und seine ersten Schritte im Indischen Ozean machen.

Day 19 – 21.10.25 – 18:00

Next Generation war in den letzten 24 h mit 15,6 Knoten ca. 5 Knoten schneller als die beiden vorn positionierten Boote und konnte daher den Abstand auf 388 Seemeilen verkürzen. Auch wenn die Youngster sicher alles gegeben haben, lag dies primär an der Wetterlage: Vorn fehlte der Wind, während hinten mit ordentlich Druck Gas gegeben werden konnte.

 

 

Day 18 – 20.10.25 – 14:00

„Land in Sicht“ jubelt Melwin, während von hinten Sturm mit bis zu 40 kn aufzieht und es an Bord der Next Generation ungemütlich werden könnte. „Burke und Fink wappnen sich fürs Tief“ heisst es auf Yacht.de. Beide Ereignisse sind  sicher geeignet, von dem 500 sm Rückstand abzulenken.

 

 

Day 17 – 18.10.25 – 14:00

Momentan ist die Spannung etwas verlorengegangen. Aber in ein zwei Tagen könnten sich Chancen für die weiter zutückliegenden Boote ergeben. Warten wir’s also ab.

 

 

https://youtu.be/gO18rAnuF00?si=SYHK7XaUDnqOrCL9

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Day16 – 18.10.25 – 14:00

Next Generation hat- wie erwartet – etwas aufholen können, da die beiden führenden Boote in eine Zone mit schwächeren Winden geraten sind. Bis an die Grenze des Erlaubten, d.h. an die Eis-Sperrzone  setzten  sie den Kurs.  Die eigenartigen Knicks in der Kursline der Führenden beruhen darauf, dass Gough Island steuerbord passiert werden musste.

Die fünf mit einem Abstand von ca. 1000 hinterher segelnden Boote versuchen den Kurs etwas abzukürzen, was jedoch in die Hose gehen dürfte.
Auf der Whiskey Jack scheint die Stimmung von Julia und Melodie trotz des letzten Platzes gut zu sein. Diesen Eindruck vermittelt zumindest Julia’s netter Bericht:

Brève de la nuit sur Whiskey Jack….

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Kurzer Abend auf Whiskey Jack.
Mein Aufwachen hat gerade diesen grausamen Moment geläutet, in dem man nach einer viel zu kurzen Verschnaufpause aus dem Schlaf kommen muss, während Melodie, sie ihrerseits, jubiliert mit dem, was sie erwartet. Der Platz ist warm, wir verschwenden keine Zeit. Besonders nachts, wenn der Körper unter dieser Entbehrung leidet.
Tagsüber ist anders, wir hängen etwas länger ab, haben Lust, zwischen den Schichten etwas Zeit miteinander zu verbringen, haben viel zu teilen, erzählen uns unsere Schichten oder unser Leben, lachen, genießen dieses Stück Zeitleben und Wir kümmern uns um die Geschichten vom Boot.
Aber nachts, dann sticht es und man beeilt sich und denkt an das nächste Nickerchen.
Wir haben unseren Rhythmus mit Melodie gefunden, eigentlich ist es auf jedem Boot und jeder Crew anders. Wir haben versucht, uns 2 Stunden hintereinander zu legen. Nicht weniger, um Zeit für einen vollen Schlafzyklus zu haben, auch wenn es manchmal etwas dauert, bis man im Lärm und dem Beben eines wütenden Bootes einschlafen kann, das sich in den Wellen ausbricht. Nicht mehr, denn die, die noch übrig ist, macht müde und es ist einfacher für sie, wenn es nicht zu lange dauert.
Also alle 2 Stunden wieder dieses grässliche Klingelton.
Die Leute sagen mir immer: „Ich weiß nicht, wie du das machst, ich könnte es nicht. ».
Nun, ich könnte es auch nicht! Nur wenn man einmal da ist, hat man keine Wahl, man ist gebrannt, zu spät, und dann ist man dazu verdammt, wieder und wieder aufzuwachen. Unglück.
Wie auch immer, ich käute über diesen hässlichen Streich, und schließlich ist es gut, dass ich mir diese Zeit nehme, um euch zu schreiben, das lenkt meine Müdigkeit ab.
Das Boot fährt mit einem guten Tempo, und der Autopilot ist der Hammer. Die beiden sind ein gutes Team, sie scheinen Spaß zu haben.
Man muss sagen, seit gestern haben sich die Bedingungen etwas geändert und das Boot wurde für diesen Anlass wieder angezogen.
Nachdem sich endlich der Wind zu unseren Gunsten gedreht hat, konnten wir einen Gennaker setzen, der ein Segel mit mehr Oberfläche und für offenere Winkel (durchs Boot) ist als wir in den letzten 8 Tagen hatten.
Dann geht es einerseits schneller. Und andererseits ist unser Windwinkel ziemlich korreliert mit unserem Wellenwinkel, also Ergebnis: Es tickt viel weniger, Halleluja!
Es bleibt, dass es immer wieder eine große Baustelle ist, an Bord dieses Bootes zu leben, weil es immer noch ziemlich kühl ist, die plötzlichen Bewegungen des Rumpfes werden durch die Geschwindigkeit verstärkt und jetzt wird das Boot fast vollständig von den Wellen bedeckt, wenn man darauf hinweist Nasenspitze draußen, wird nass.
(Vielleicht hätte ich ihnen zuhören sollen, als sie sagten: „Ich kann es nicht“ … )
Auf jeden Fall ändert das alles. Wir haben wieder Schwung und Spaß gefunden und ein fast dauerhaftes Lächeln tut gut!
Man wird regelmäßig von großen grau-schwarzen Wolken mit böseren Windstößen gepäppelt, und einige kleinlichere sind sogar mit kurzem und intensiven Regen. Trotzdem schmecken sie gut, nicht gesalzen zu sein, sie sind immer eingenommen.
Die Temperaturen gehen langsam weiter runter, aber es bleibt noch sehr mild.
Es sieht so aus, als hätten die vorderen Wachse, Stiefel und Mützen rausgeholt… Für uns ist es noch nicht so weit, ich werde mich später darüber beschweren (das trifft sich gut, ich glaube, ich habe euer Empathiekapital mit meinen Aufwachen erschöpft! ).
Ich hätte euch ja bis zum Ende meiner Schicht weiter geschrieben, aber es scheint, dass ich mich auch ein bisschen um dieses kleine Boot kümmern muss.
Ich gehe zurück.
Bis bald, Erdlinge,
Julia

 

Day 15 – 17.10.25 – 10:00

Der Blick auf den Tracker dürfte Lennart und Melwin nicht allzu viel Freude bereitet haben, denn auf 604,8 sm  ist ihr Rückstand inzwischen angewachsen. Sie können sich jedoch damit trösten, dass die beiden führenden Boote bald von einer aus dem Westen herannahenden Flutenzone erfasst und langsamer werden. Next Generation wird dagegen mit etwas höherem Speed aufholen können. Dazu haben sie den Kurs bereits etwas gen Süden gerichtet.

Gute Stimmung bei Ian und Amelie

Day 14 – 16.10.25 – 10:00

434 nm Rückstand für die Next Generation. Man fühlt sich an Boris Herrmann erinnert, der im November 2024 an ähnlicher Stelle den Anschluss verlor.

Pech hatten Lennart und Melwin auch noch mit dem Material. Melwin wurde in dem Mast geschickt, um einen BLock auszutauschen.

 

 

Boris verlor 2024  genau hier  den Anschluss !

 

Day 13 – 15.10.25 – 06:00

Gestern schrieb ich:

Unsere Rookies segeln einen zu engen Bogen. Auf 138 sm ist der Rückstand bereits angestiegen und wird sicher bald 200 sm und mehr betragen.  Lennart und Melwin fehlt also noch viel Erfahrung.

Heute um 08:00 beträgt der Rückstand bereits 215,5 sm. Die Belgier segelten in den letzten 24 h mit 19,1 Knoten, während die Next Generation nur 14,3 Knoten schaffte. Die Jungs müssen also noch viel lernen !

 

Day 12 – 14:00

Unsere Rookies segeln einen zu engen Bogen. Auf 138 sm ist der Rückstand bereits angestiegen und wird sicher bald 200 sm und mehr betragen.  Lennart und Melwin fehlt also noch viel Erfahrung.

Ich selbst beobachte und analysiere die Kurse auf dem Tracker seit dem Barcelona World Race 2010 / 2011, als Boris Herrmann / Ryan Breymaier mit der Neutrogena das Ziel mit 6 Tagen Rückstand als 5. Boot erreichten.

 

Day 12 – 14.10.25 – 10:00   Heute zeigt sich, wer die dicksten Eier hat und dem Sturm entgegensegelt, um an die Spitze zu gelangen.  Das sind offenbar die Belgier !  Next Generation wählte offenbar eine bequemere Route und verlor dadurch die zuvor  gewonnenen Meilen. Wie gewonnen, so zerronnen.

Abkürzen ist in diesem Bereich des Kurses keine gute Wahl, denn schon oft zeigte sich dass ein grösserer Bogen um das St. Helena-Hoch schneller zum Ziel führt.

 

Day 11 – 13.10.25 – 10:00 – Der Tracker sieht die etwas weiter östlich positionierten Franzosen vorn, die 18,7 Knoten auf der Uhr haben.  Spannend könnte es in ca. 24 Stunden werden, wenn plötzlich das Sturmtief mit 30 bis fast 40 kn vor ihnen liegt, und die Boote unterschiedliche Kurse wählen könnten.

 

Day 10 – Sa. 12.10.25 – Wie von mir empfohlen segelt Next Generation jetzt einen eigenen Kurs. Logischen Gesetzmässigkeiten zufolge können die weiter zurückliegenden Boote für das vor ihnen liegende Gebiet eine aktuellere Wetterprognose nutzen als die führenden Boote. Der Vorteil mag gering sein, aber man sollte ihn schon nutzen. Spannender wird es dadurch nicht nur für die Zuschauer sondern auch für die Skipper selbst. Auf 83,5 sm ist der Rückstand bereits geschrumpft. Wenn die führenden Boote demnächst auf eine Schwachwindzone stossen sollten, könnte Next Generation weiter aufholen.

 

 

Sa. 14:00  Business as usual. Seit gestern ist also nicht schrecklich viel passiert. Aber die Jungs holen auf, nachdem ich vorgestern schrieb, dass der Rückstand seine Ursache in einer fehlenden Motivation haben könne. Die Schuld wurde nämlich nicht bei sich selbst gesehen, sondern dem Boot zugeschoben. Inzwischen ist aber wieder von „pushen und Jagd auf Belgium Ocean Racing -Curium und Crédit Mutue“ die Rede. Nach wie vor ist aber zu beklagen, dass die Jungs keinen eigenen Kurs wählen, sondern bequem im Kielwasser der beiden führenden Boote segeln. Mit einer etwas grösseren Risikobereitschaft wäre es ja vielleicht sogar in den kommenden Tagen möglich, für eine Sensation zu sorgen.

 

Fr. 10:00 – Next Generation profitiert zur Zeit etwas von der Wetterlage und kann den Abstand zu den beiden führenden Booten daher verkürzen. Vor ihnen liegt eine instabile Wetterkonstellation, die schwer zu interpretieren ist, aber weitere Möglichkeiten zum Aufholen bieten könnte. Dazu wäre allerdings auch Entschlossenheit und eine gewisse Risikobereitschft erforderlich.

Nur 3 Plätze hinter der Next Generation ist übrgens die Österreicherin Lisa Berger positioniert. Sie hat gerade die Doldrums passiert.

 

Do. 14:00 –  133,8 sm beträgt inzwischen der Rückstand der Next Generation. Laut YACHT sagt Melwin: „Gerade können wir keine großen Pluspunkte in die Waagschale werfen, weil unser Boot bei Leichtwind nicht funktioniert – und am Wind auch nicht gut.“

Vielleicht liegt es ja auch ein wenig an der Motivation, möchte ich hinzufügen. Es ist jedenfalls langweilig geworden für uns und wohl auch für unsere Protagonisten.

Immerhin brachte wohl die Äquatortaufe etwas Abwechselung:

 

 

Willkommen im großen Süden! ☀️
Am frühen Mittwochnachmittag überquerten Ian Lipinski und Amélie Grassi – Navigatrice den Äquator. Es wird keine Premiere für den Skipper, Transat-Gewinner Jacques Vabre 2019 in Salvador de Bahia, aber der Augenblick hat seine ganze Symbolik … und seine Aussichten: eine lange Rutsche steht an Brasilien entlang, dann geht es darum, sich an den südlichen Meeren zu reiben. Eine ganz andere Geschichte.

 

Mi, 10:00 – Die unserer Orientierung dienende Kursline des Trackers wurde an die tatsächlich zu segelnden Kurse angepasst, d.h. nach Westen um das St- Helena Hoch herum verlegt.

Next Generation liegt  demnach fast 100 sm hinter den Belgiern und Ian Lipinski zurück. Lipinski hat Lennart und Melwin distanzieren können, obwohl Amelie krank und er daher quasi als Solo-Segler auf sich allein gestellt war.

 

Nachrichten der Nacht – CREDIT MUTUELL –

Hi, nach zwei Tagen sehr krank, schreibe ich euch endlich einen Hinweis über die Nacht. Es ist nicht wirklich dunkel, der Mond scheint so hell wie der Tag. Zwischen den Wolken braucht man keine Stirnlampe.
Ian und ich sind beide an Deck, achten auf mehr oder weniger bedrohliche Unwetter und stellen uns die ewige Frage des Segelwechsels. Der Himmel ist ziemlich aktiv, aber vorerst gibt es keine größere Beschleunigung des Winds.
Die Belgier sind in der Nähe, weniger als drei Meilen entfernt. Es ist schön, Konkurrenten so nah zu haben; es ist anregend.
Wir verlassen die Doldrums, backbord. Wir sind wohl für mehrere lange Tage auf der Backbordseite drin.
Ian und Ian lernen sich kennen. Vor diesem Bein hatten wir nur einen Ausflug von wenigen Stunden zusammen auf der 202 gemacht. Er war in den ersten Tagen sehr geduldig. Ich war krank, konnte mich nicht vom Sitzsack bewegen. Ian hat es geschafft, einen medizinischen Kontakt an Land zu bekommen (Danke, Cécile! ) um mir die passenden Medikamente zu geben und mir dabei zu helfen, hydriert zu bleiben. Zugleich sorgte er für die Navigation und hielt uns im Alleingang an vorderster Front. Aufmerksamer und solide, er hat mich beeindruckt. Es war eine lustige Art, sich an Bord kennenzulernen. Ich fühle mich seit 24 Stunden besser, was ihm geholfen hat, sich auch besser zu fühlen, da ich ihn endlich schlafen lassen kann. Meine Stimmung kehrt zusammen mit meiner physischen Energie zurück; es ist sehr angenehm; wir genießen diese Phase.
Gute Nacht
Amélie

 

Di. 06:00 – Next Generation liegt aktuell ca.75 sm hinter den Belgiern, die mit neuer Crew offenbar zulegen konnten.. Next Generation bildet also das Schlussbild der drei modernen mit Scowbug ausgestatteten Konstruktionen. Auch Carsten Kemmling sprach gestern in seinem Podcast, dass diese drei Boote quasi eine eigne Klasse bilden. Die vier weiter hinten positionierten Boote sollten wir daher getrennt betrachten, wenn wir seriös und ehrlich bleiben wollen. Ein Podiumsplatz ist Lennart und Melwin also sicher, auch wenn sie mit den beiden Konkurrenten nicht mithalten können. Überschwänglich feiern sollten sie diese Platzierung aber nicht !

 

 

Mo, 18:00 – Auf dieser Karte sehen wir schön, wo es lang geht. Gesegelt wird keineswegs der kürzere Kurs direkt um das Kap der guten Hoffnung. Stattdessen wird das St. Helena-Hoch an Backborg liegengelassen, um mit stärkeren achterlichen Winden schneller voranzukommen. Lipinski / Grassi nehmen Kurs auf die Südamerikanische Ostküste bei Recife, um anschliessend einen ausgedehnten  Ostbogen zu segeln. Im Kielwasser die Belgier und weit abgeschlagen, d.h ca. 40 sm zurückliegend folgen Lennart und Melwin. Die Tracker-Platzierungen haben derzeit keine Aussagekraft, da die Messungen nicht in Fahrtrichtung der Boote erfolgen.

 

Zum Vergleich: Charlie Dalin’s Kurs während der Vendee Globe 2024

 

 

Mo. 10:00 – In den Doldrums läuft es für unseren Nachwuchs vermeintlich etwas besser, denn Lipinski / Grassi und die Belgier schlugen einen 25 sm langen Haken, der unsere Jungs genau um diese 25 sm voranbrachte. Abgerechnet wird allerdings erst später, denn die Wettervorschau zeigt uns, dass Lipinski / Grassi aufgrund des Hakens eher windreicheres Terrain zu erreichen hoffen. Ich selbst hätte diesen Haken aber nicht gesegelt.

 

So. 14:00 – Gestern forderte ich von der Next Generation mehr Kreativität bei ihrer Kurswahl und schrieb: „Die Belgier machen es dagegen richtig indem sie ca. 15 sm weiter westlich ihr Glück versuchen.“

Heute sehen wir, das ich damit richtig lag, denn prompt sind die Belgier von Platz 3 auf Platz 1 vorgerückt, während Lennart und Melwin das Schlusslich der drei konkurrenzfähigen Boote bilden.

 

Sa. 18:00 – Next Generation im Kielwasser von Ian und Amelie. Wir können zwar davon ausgehen, dass die Führenden einen erfolgversprechenden Kurs segeln. Dennoch sieht es etwas hilf- und einfallslos aus, keinen eigenen Kurs zu segeln, um anzugreifen. Die Belgier machen es dagegen richtig indem sie ca. 15 sm weiter westlich ihr Glück versuchen.

 

Sa. 10:00 – Ich hatte es befürchtet, aber Ian und Amelie haben unseren Jungs gezeigt, wo der Hammer hängt.  Es reicht eben als Vorbereitung nicht aus, bsw. bei der Baltic 500 (ohne echte Konkurrenz) die Line Honours zu holen.

Class 40 Regatten finden bei uns nicht statt:

Mit Melwin’s Jurastudium dürfte es schwer zu vereinbaren sein, die o.a. Regattatermine wahrzunehmen.

 

Fr. 3.10.25 – Leg 2

Mit dabei ist auch Amelie Grassi, die mit Biotherm gerade das Ocean Race Europe gewonnen hat.  Lennart und Melwin müssen daher mindestens 100 % geben.  Immerhin haben sie Fehler während der vorangegangenen Etappe eingestanden und eingeräumt, dass sie eine Menge gelernt hätten.

 

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