Das Finn als Wanderjolle – Fragen eines Finn-Einsteigers

 

G 1079 und G 1572 auf Wanderfahrt bei Falshöft – Ostsee

 

links mein HVM-Finn   G 600 – rechts das Elvström-Finn von Erich Wilts

an der Norderneyer Rattendüne

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Habe gerade die folgende Anfrage erhalten, die von mir in gekürzter und anonymisierter Form veröffentlicht wird:

…. sonder meinen Finn mehr als
allein noch handelbare Wanderjolle benutzen möchte. Als Segelrevier
stelle ich mir die Baggerseen an der Maas, das Listertief vor der
Dänischen Grenze, in Holland die friesischen Seen oder die
Oosterschelde vor.

Und nun kommen da so einige Probleme auf mich zu, die ich vorher nicht
bedacht habe.

1. Wie takele ich einen Finn auf oder ab wenn ich nicht an Land bin um
in eine Schleuse einzufahren?
2. Wie fixiere ich meinen Großbaum, wenn ich mich rudern bzw. paddeln
in eine Schleuse will und meine Pinne noch brauche?

Solche und ähnliche Fragen hätte ich. Für Regattasegler sind solche
Fragen nicht relevant.
So auch meine Frage „Bin ich bei euch überhaupt richtig?“ Geben
Sie mir eine kurze Antwort.

–   bin ich in keinem Segel-Club. Ist das füreuch ein Problem?

3. Was unterscheidet Euere Web-Seite von der Finn-Welle?

4. Muss ich mein G 18xx aus dem Segel entfernen?

5. Kann man aus der Registernummer auf den Hersteller meines Finn
schlissen, da ich kein Typenschild gefunden habe? (vorausgesetzt, die
Registernummer stimmt mit dem Boot überein)

6. Unter Seglern duzt man sich, ist das bei euch üblich?

 

Hallo,

richtig bist Du hier in jedem Fall, denn ich habe meine ersten Finnsegelerfahrungen auch beim Wandersegeln mit Campingausrüstung im ostfriesischen Wattenmeer, z.T. zusammen mit dem späteren Weltumseglerpaar Wilts (Freydis) gemacht. Die weiteren Fragen beantworte ich etwas später.

  • Bis in die 6oer Jahre hinein wurde das Grossfall durch eine Decksdurchführung zum Mastfuss geleitet und dort per Block zum Cockpit umgeleitet. Das Fall muss dabei mittels sog. Knarren (oder Ösen) an der Mastvorderseite geführt werden, damit sich bei gebogenem Mast keine Sehnenbildung ergibt. Mittels des zum Cockpit geleiteten Falles lässt sich das Segel bsw. auch vor einem Gewittersturm leichter bergen.
  • Der Grossbaum lässt sich per Grosschot und entsprechender Travellerstellung so fixieren, das die Baumnock oberhalb oder leicht ausserhalb der Scheuerleiste befindet. Grössere Ruderausschläge werden durch das Anheben der Pinne ermöglicht.
  • Finn-Dinghy.de ist ja eine private, unabhängige Webseite, d.h. keine Klassenvereinigung. Eine Vereinsmitgliedschaft ist nur dann erforderlich, wenn man an Segelregatten teilnehmen möchte oder Mitglied der Klassenvereinigung (Finnwelle.de) werden möchte
  • Finnwelle.de ist die Webseite der Deutschen Finnseglervereinigung. Finn-Dinghy.de ist meine private Finn-Promo-Site.
  • Die Segelnummer sollte drin bleiben. Sie dient als Erkennungszeichen, falls Du einmal an einer Yardstickregatta teilnehmen möchtest. Die GER – Nummern sind personenbezogene Segelnummern, die von Mitgliedern der DFSV verwendet werden. Die alte G-Nummer hat den Vorteil, das man daran meistens ungefähr das Baujahr des Bootes erkennen kann. Falls man keinen Messbrief hat kann man beim DSV (info@dsv.org) unter Nennung der Segelnummer und Bootsklasse eine Messbriefkopie anfordern.
  • Unter Finnseglern kennt man sich persönlich und man duzt sich.

 

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