Hubertus Meyer-Burckhardt: „Ist es eigentlich eine Option …. wenn ein Crewmitglied verletzt ist fernab jeder Zivilisation …. zu unterbrechen… an Land zu fahren … ein Krankenhaus … oder ist das NoGo“
Boris: „Das ist tatsächlich eine Option und in der 50-jährigen Geschichte sind auch schon alle möglichen Sachen vorgekommen, wo Cremitglieder abgeborgen wurden oder die Boote dann den Weg geändert haben.“
Kommentar: Burckhardt hatte erfreulicherweise einen wunden Punkt in Boris‘ Karriere angesprochen. Leider geht Boris nicht darauf ein, warum Rosie trotz schwerer Verletzung nicht abgeborgen oder an Land gebracht wurde, sondern trotz Gehirnerschütterung weiteren harten Schlägen an Bord der Malizia ausgesetzt wurde. Es war ihm offenbar lieber, ständig das Verdienstkreuz und sein Buch zu thematisieren..
Dass Rosie und Will von ihm kaum erwähnt werden, obwohl beide im Ocean Race mehr als Boris selbst geleistet haben, ist im übrigen bedauerlich.
Update:
Zu Beginn des Interviews macht sich Meyer Burckhardt über Boris mit den folgenden Worten lustig:
„Boris Herrmann tut genau das, was er auf dem Segelboot in Ermangelung einer Crew schon auch immer tut. Er schweigt, [Gelächter] und denkt sich seinen Teil.“
Megapeinlich und des Verdienstkreuzes unwürdig erweist sich Boris: Er sagt, es sei ein „richtig schönes Kreuz“: „Optisch hätte es vielleicht auch in den Rommel-Film gepasst.“ [Gelächter] Es kann leider nur als Respektlosigkeit sondergleichen beurteilt werden, den Verdienstorden, d.h. die höchste Anerkennung der Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl mit einer NS-Auszeichnung zu vergleichen.
Megapeinlich wird es auch als Boris die Frage zum Ocean Race nicht beantworten will, weil er „noch was zum Preis sagen wollte“, wenn er dürfe.
Auf die Frage „Welche Strecke seid ihr [im Ocean Race] gesegelt“ äussert Boris: „Es geht in Spanien los, sieben Etappen um die Welt … über Kapstadt… wir haben auch auf den Kapverden angehalten... von Kapstadt aus wieder um die Antarktis bis Brasilien … das war ne lange Etappe, 35 Tage auf See … 24.000 Kilometer waren es ungefähr. Dann geht es noch nach Nordamerika und zurück nach Europa, in die Ostsee … durch die Kieler Förde nach Holland und dann nach Italien.
Leider unterschlägt Herrmann, dass er während der Etappen 2 und 4 nicht an Bord war. „Wir haben auch auf den Kapverden angehalten“, wird von mir daher als glatte Lüge angesehen … denn Herrmann ist dort ausgestiegen und nach Hamburg geflogen.. Auch während der Etappe von Itajai (Brasilien) nach Newport hielt er sich in Hamburg bei Frau und Kind auf. [Unter Anhalten verstehen wir schliesslich eine kurze Fahrtunterbrechung, mit anschliessender Fortsetzung der Fahrt. Davon kann bei Herrman aber nicht die Rede sein.]
„Wir wollten doch auch Werbung fürs Buch machen“ fordert Boris plötzlich als er von seinen Segelanfängen spricht.
Burckhardt bemerkt daraufhin: „Wir hätten ihn nicht einladen müssen, nur vorlesen.“ [lacht spöttisch]
Burckhardt sprach dann die Verletzungen an Bord an und fragt: Gibt es in so einem Moment eine Sekunde … wo man sagt: Ich habe eine Verantwortung übernommen, die ich eigentlich gar nicht übernehmen kann.“
Boris: „Nee ich war im Gegenteil stolz als die Seglerin, Rosi … aus der Koje katapultiert wurde, weil das Boot schräg lag, ……… Ich war deswegen stolz weil zwei meiner Mitstreiter superprofessionell sich um ihre Versorgung gekümmert haben.“ ……. Es folgt dann die bereits eingangs erwähnte Frage „Ist es ein NoGo…“
Unglaublich, statt Sorge über Rosi’s Gesundheitszustand zu äussern, empfindet er Stolz.
Etwas später will Boris dann nochmal aufs Buch kommen, woraufhin Bettina nachdrücklich bemerkt: „Das haben wir verstanden“ und Burckhardt sagt:
„Bettina dachte, sie kommen hierher weil sie uns so toll finden… [Gelächter] aber sie wollen hier ein Buch verkaufen“
Bettina bemerkt schliesslich ironisch, nachdem Boris über „Abenteuergeschichten“ sprach: „Echt toll ! Haben wir schon gesagt, es gibt ein Buch“ [ironisch] …
„Meine letzte Frage: Wie bestichst Du Deine Frau, dass sie dazu Ja sagt, … dass Du mehr auf dem Wasser bist als mit ihr und dem Kind zusammen ?“
„Er schenkt ihr das Buch“ meint daraufhin Burckhardt und lacht dabei sehr laut und spöttisch.
Fazit: Viel schien Meyer Burckhardt von Boris also nicht zu halten, wobei diese Einstellung durchaus auch von mir geteilt wird.
Paul kommentiert auf SR folgendermassen:
Das Interview kann man nicht aushalten.
Burckhardt vermasselt den Einstieg so dermaßen und Herrmann kommt nun wirklich nicht gut ins Interview. Man muss doch nicht sein Verdienstkreuz mit reinschleppel, stolz präsentieren und erzählen, was für episch geile Sachen man macht. Und dann noch das dauernde erwähnen des Buches….